Theaterspielen war immer schon der Wunsch vieler Leute aller Erdteile, so auch in Schöngeising. Die erste uns bekannte Gruppe leitete der berühmte Kammervirtuose Heinrich Scherrer in den zwanziger Jahren.

Nach dem Krieg, 1946, nahm Johann Friedinger die ehrenvolle Aufgabe in die Hand und gründete wieder eine Theatergruppe. Er spielte viele bekannte Stücke und konnte sich zwanzig Jahre lang vom Applaus der begeisterten Zuschauer belohnen lassen. Gespielt wurde damals im „Gasthaus zur Post", im großen Saal. Leider mußte dieser später geschlossen werden und so ruhte auch das Theaterspielen einige Jahre.

1970 kamen einige junge Leute auf die Idee, das Theaterspielen aufleben zu lassen. Der große Initiator Herbert Berndt ließ nichts unversucht und gründete einen neuen Verein. Es wurde eine alte Bühne von einem Nachbarort gekauft und am alten Sportplatz in der Umkleidekabine des SC Schöngeising restauriert. Aufgebaut hatte man sie in der „Alten Schule" im März 1971. Nach dem bekannten Spruch „aller Anfang ist schwer" spielte man zuerst einmal zwei Einakter („Simon der Vierte” und „Der taube Michl"). Mitwirkende waren damals: Herbert Berndt, Johann Eckert, Karl Holzner, Heribert Pöltl, Alfred Menk sowie Annelies Ernst, Evi Winterholler und Ursula Müller. Die Aufführungen wurden ein voller Erfolg und die jungen Künstler mit viel Applaus überhäuft.

1971 wagte man sich an den ersten Dreiakter mit dem Titel „Der verbannte Amor". Auch hier konnte man wiederum einen großen Erfolg verbuchen. Nun entschloss man sich, einen eigenständigen Theaterverein zu gründen.

1972 Gründungsversammlung zum eingetragenen Verein und Beitritt zum „Volksspielkunstverband Bayern e.V.". Gewählt wurden: 1. Vorstand: Werner Andert, 2. Vorstand: Heribert Pöltl, Schriftführer: Herbert Berndt und Kassier: Johann Eckert.

1974 Um den Ansprüchen der Zuschauer gerecht zu werden, wurde Wilhelm Hörger sen. als erster Spielleiter verpflichtet. Er führte nun die junge Gruppe und konnte mit viel Ehrgeiz und Fleiß die Zuschauer begeistern.

Viel Applaus konnte Wilhelm Hörger mit seinen Kindern bei den volkstümlichen Abenden verbuchen. Auch die später veranstalteten Hoagart'n waren und sind heute noch immer sehr beliebt.

1975 Wilhelm Hörger sen. wurde zum 1. Vorstand gewählt. Im selben Jahr baute man in der „Alten Schule " eine neue Bühne auf.

1976 veranstaltete der Verein das 1. Volksspielradfahren, welches in unregelmäßigen Abständen auch heute noch durchgeführt wird.

Seit 1976 wird das traditionelle Watt-Turnier veranstaltet.

1978 Werner Lohberger, der damalige Bürgermeister erteilte dem Theaterverein „das Vorrecht für die Benutzung des Saales im Erdgeschoss des ehemaligen Neuen Schulhauses". Hier konnte man nun endlich die Bühne fest installieren und man tat dies auch „in einer Blitzaktion", wie sich unser „Willi" bei der Schlüsselübergabe ausdrückte. Der damals symbolisch überreichte Schlüssel befindet sich noch heute in unserem Schaukasten vor dem Theatersaal.

1980 Nachdem Willhelm Hörger sen. das Amt des Spielleiters aus beruflichen Gründen nicht mehr ausüben konnte, stellte sich Johann Eckert als Spielleiter zur Verfügung. Er hatte schon als Gründungsmitglied sämtliche Höhen und Tiefen des Vereins miterlebt. Seine Stücke reihten sich nahtlos in die Erfolgswelle ein und ernteten viel Applaus. Auch bei der Wahl der Theaterstücke und bei der Rollenbesetzung hatte Johann Eckert immer eine glückliche Hand.

1981 Das 10-jährige Jubiläum. Der 20. April 1981 war für den „Moserhof" ein besonderes Datum; denn der Theaterverein stellte auf seinem Grund ein Bierzelt auf und feierte 4 Tage lang, trotz anhaltenden Regenwetters, ein rauschendes Fest.

1982 Wilhelm Hörger sen. legte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als 1. Vorstand nieder. Kurt Messer lenkte von nun an die Geschicke des Vereins. Als 2. Vorstand stand ihm Herbert Berndt hilfreich zur Seite. Bei der Teilnahme an Quizturnieren (vom Theaterverein ins Leben gerufen) konnten die Kandidaten des Vereins ihr Wissen und ihr künstlerisches Können zeigen.

1983 hatte man mit dem Schwank „Häuserl mit Herz" wiederum ein besonders gutes Theaterstück ausgewählt. Dies wurde auch als Gastspiel in der Jesenwanger Turnhalle mit Erfolg aufgeführt. Schon Jahre zuvor hatte der Theaterverein Gastspiele in Landsberied.

1984 Der Verein spendete einen größeren Betrag für eine neue Bestuhlung des Kindergartens Schöngeising. Zugleich wurde eine neue Beleuchtungsanlage für die Bühne angeschafft und installiert.

1988 Der Theaterverein konnte sein 300. Mitglied begrüßen. Somit war der Theaterverein Schöngeising e.V. nach dem Sportclub der zweitgrößte Verein des Ortes.

1990 Besondere Freude hatten die Aktiven auch beim Fußballspielen, egal ob der Anlass irgendein Vereinsjubiläum oder eine Spendenaktion war.

1991 Man verzichtete auf eine große Jubiläumsfeier anläßlich des „20-Jährigen" und spendete statt dessen je 1.000 DM aus den Einnahmen der Frühjahrs- und Herbstvorstellungen für Kindergarten und Bücherei. Am 7. August 1991 verstarb mit Wilhelm Hörger ein Mann, der viele Jahre lang den Theaterverein Schöngeising sowohl als erster Vorstand als auch als Spielleiter bestens geleitet hatte.

1993 Die geplante Spendenaktion für das neu erbaute Pfarrheim konnte leider nicht an den Mann (Pfarrer) gebracht werden. Ob es am Titel des Stückes „Ziag di aus Josef" oder an „anderen kirchlichen Umständen" lag, ist bis heute unbekannt. Diese „Spenden-Posse" erregte öffentliches Interesse und war sogar der überregionalen Presse eine Schlagzeile wert.

1995 Am 27. März 1995 verstarb nach schwerer Krankheit Alfred May. Er wirkte als 1. Kassier 20 Jahre lang in der Vorstandschaft des Vereins. Auch als Vereinswirt und als Mitinitiator verschiedenster Veranstaltungen konnte er sich einen guten Namen machen. Sein Tod war der Anlass, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte überhaupt ein Theaterstück kurzfristig abzusagen.

1996 wurde das 25-jährige Gründungsjubiläum mit der Weihe einer Standarte gefeiert. Als Fahnenmutter konnte Franziska Hörger gewonnen werden, als Fahnenabordnung wurden Peter Berndt gewählt. Hierzu wurde am Sportlerheim ein Festzelt aufgebaut und vier Tage lang gefeiert. Die Patenschaft übernahm die Theatergemeinschaft Mammendorf. Bei diesem Fest wurde Herbert Berndt zum 1. Ehrenmitglied des Vereins ernannt.

2001 fand die Feier des 30-jährigen Jubiläums im Fischerstadl statt.

Seit 2002 ist der Theaterverein im Internet vertreten und die Theaterkarten können online bestellt werden. Unter der Leitung von Annelies Andert führte man erstmals bei der Weihnachsfeier ein Kindertheater auf.

2003 Der Verein nahm das erste Mal am Ferienprogramm teil. Bis heute wird die Veranstaltung mit viel Spaß durchgeführt.

2005 Johann Eckert feierte sein 25-jähriges Jubiläum als Spielleiter.

2006 Nach knapp 25 Jahren trat der 1.Vorstand Kurt Messer zurück und Johann Eckert übernahm dieses Amt. Das 35-jährige Jubiläum feierte man im kleinen Rahmen im Pfarrheim. Kurt Messer wurde zum Ehrenvorstand, Johann Eckert, Anneliese Andert und Alfred Menk zu Ehrenmitgliedern ernannt. Renovierung des Theatersaales, Anschaffung eines neuen Vorhangs und neuer Strahler.

2009 Dank eines Zuschusses von der Gemeinde konnte eine neue Bestuhlung für den Theatersaal gekauft werden.

2010 wurde erstmals am Sonntagnachmittag Theater aufgeführt und die Besucher mit Kaffee und Kuchen versorgt. Kauf neuer Tische und Bänke.

Neben dem Theaterspiel gab und gibt es noch viele andere Aktivitäten, bei denen sich der Verein präsentiert. Auch Vereins- und Spielerausflüge gehören zum Jahresprogramm.

Ganz wichtig sind die regelmäßig stattfindenden Stockturniere der Vereine, an denen wir seit Jahren teilnehmen.

Besonders erwähnenswert sind die Weihnachtsfeiern des Vereins, die anfangs von Wilhelm Hörger sen., später von seiner Tochter Jutta und in den letzten Jahren mit der Jugendgruppe des Vereins gestaltet wurden bzw. werden.

2011 feierten wir unser 40-jähriges Gründungsfest.




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